Der blaue Scheitel auf dem Kopf in Kombination mit dem meisentypischen Aussehen und der geringen Körpergröße machen die Blaumeise unverwechselbar. Im Winter ist sie ist häufiger und regelmäßiger Gast an Futterstellen, wo sie durch ihr oft freches Verhalten für den Beobachter manchmal ziemlich unterhaltsam ist. Selbst vor deutlich größeren Vögeln, die von ihr als Nahrungskonkurrenten wahrgenommen werden, hat sie oft nur wenig Respekt.

Im Frühjahr sind Blaumeisen dagegen meist etwas heimlicher unterwegs. Sie sind Höhlenbrüter, die ihre Nester gerne in Fäulnishöhlen alter Bäume, aber auch in verlassenen Spechthöhlen anlegen. Willkommenen Ersatz bieten Nistkästen, die in mindestens zwei Meter Höhe, gerne auch höher aufgehängt werden sollten. Dabei ist es fast egal, wo die Nisthilfen hängen: An Bäumen, an Hauswänden oder auch an anderen Stellen. Präferiert werden Nisthilfen mit kleinen Einfluglöchern, die die Konkurrenz mit anderen, größeren Arten ausschließen.

Ist der Nachwuchs dann da, haben Blaumeisen alle Hände voll zu tun: Der nimmersatte Nachwuchs will ständig gefüttert werden und auch auf Sauberkeit im Nest legen Blaumeisen großen Wert. Die Ausscheidungen der Jungvögel sind von einer weichen Membran überzogen, die den Kot wie in einem Sack oder einem Ballen zusammenhält. Diesen Fäkalsack/Kotballen können die Altvögel mit dem Schnabel aufnehmen und aus der Bruthöhle heraustragen, um ihn in einiger Entfernung zum Nest zu entsorgen. Damit bliebt das Nest schön sauber, was die Gefahr einer Infektion der Jungvögel mit Krankheitserregern deutlich verringert. Zudem verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Bruthöhle von Fressfeinden entdeckt wird, da nichts mehr stark riecht oder auffällige Spuren hinterlässt.

Unsere Aufnahme zeigt eine Blaumeise, wie sie einen solchen Kotballen im Schnabel hält, um ihn in einiger Entfernung zum Nest zu entsorgen.